Dezentrale Wohnraumlüftung und Kaminofen im selben Raum – Was muss beachtet werden?
Was gibt es in der kalten Jahreszeit schöneres, als ein wohlig warmes Heim? Besonders beliebte Heizgeräte sind hierfür Kamine bzw. Kaminöfen. Diese spenden nicht nur Wärme, sondern bieten auch wohlige Atmosphäre der Extraklasse.
Die richtige Lüftung spielt dabei ebenfalls eine große Rolle. Doch wie verhält es sich, wenn eine dezentrale Wohnraumlüftung zeitgleich mit einem Kaminofen betrieben werden soll?
Unsachgemäßer Betrieb kann schnell lebensgefährlich werden
Die dezentrale Wohnraumlüftung hat die Aufgabe, in einem regelmäßigen Wechsel verbrauchte Luft nach außen und frische Luft ins Innere zu befördern. Befindet sich im selben Raum zudem ein Kaminofen, besteht das Risiko, dass ein Unterdruck entsteht und Rauchgase durch den Lüfter angesaugt werden und in den Wohnraum gelangen. Die aus Kohlenmonoxid bestehenden Gase können bei Einatmen zu Atemnot, einer Rauchgasvergiftung und schlimmstenfalls zum Tod führen. Speziell Neubauten und sanierte Gebäude sind in diesem Zusammenhang risikobehaftet, da sie aufgrund ihrer dichten Dämmung für keinen zusätzlichen Luftaustausch sorgen.
Ein permanentes Ausschalten der dezentralen Wohnungslüftung im Winter würde dieses Problem zwar lösen, jedoch widerspricht dies eindeutig deren Zweck. Stattdessen gibt es einige technische Methoden, um einen sicheren Betrieb beider Geräte zu gewährleisten.
So gehen Sie auf Nummer sicher!
Der einfachste Weg, zu verhindern, dass gefährliche Rauchgase ins Rauminnere gelangen, ist die Installation eines raumluftunabhängigen Kaminofens. Dieser bezieht den benötigten Sauerstoff über eine zusätzliche Luftleitung, die in der Außenwand verbaut werden muss. Daher ist dieses Verfahren vor allem beim Neubau oder einer anstehenden Sanierung von Vorteil. Befindet sich bereits ein raumluftabhängiger Kaminofen in der Wohnung, kann auch ein Luftdruckwächter im Raum angebracht werden. Der Druckwächter erfasst einen möglichen Unterdruck und – verbunden mit dem Lüftungssystem – schaltet er dieses kurzfristig ab. Einen weiteren Schutz bietet darüber hinaus ein Kohlenmonoxid-Melder (CO-Melder).
Im Zweifelsfall immer an den Schornsteinfeger wenden
Der Schornsteinfeger ist nicht nur verantwortlich für die Inbetriebnahme, sondern ist auch der Entscheidungsträger bei Sicherheitsmaßnahmen von Feuerstätten mit Lüftungsanlagen. Daher wenden Sie sich im Zweifel immer an den Schornsteinfeger Ihres Vertrauens.